Denn was machen gute Jornalisten?
Sie prüfen, was sie publizieren, sie analysieren Quelle, recherchieren. Bemühen sich die Blase eigener Vorurteile zu verlassen, sind skeptisch gegenüber kleinen und großen Ideologien, den Interessen von Informanten und dem Spin raffinierter PR-Strategen.
Sie folgen dem verständnisorientierten Credo:
Audiatur et altera pars –
"Man höre auch die andere Seite"
Zeigen also idealerweise die nötige Portion Offenheit für andere Argumente. Und schließlich gehört es zu ihren ureigenen Aufgaben Machtmißbrauch und echte Skandale mit Entscheidenheit aufzudecken – und doch gleichzeitig die Persönlichkeitsrechte und die Unschuldsvermutung zu beachten, das Anprangern und die kleinlich-mäkelnde Dauermoralisierung von unbedeutenden Grenzüberschreitungen zu vermeiden.
Copyright Text:
Bernhard Pörksen
Auszug aus "Die Zeit"
Ausgabe No. 8
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