Fotografie und Fiktionalität
Fotografie und Fiktionalität
Text: Jens Schröter
(...) Aus dem indexikalischen Aspekten der fotografischen Aufzeichnung wurden allerdings - typisch für Diskurse, die nach "Medienspezifik" sichen - eine Reihe von Konsequenzen abgeleitet, die für die Frage der Fiktionalität der Fotografie unmittelbar relevant sind.
a) Fotografien zeigen immer nur ein singuläres Dieses – man kann nicht >das Pferd< im Allgemeinen fotografieren, dass man vielleicht malen kann, sondern nur dieses Pferd, welches gerade in dem Moment vor der Kamera stand. Roland Barthes schreibt:"Eine Photographie sagt: das da, genau das, dieses eine ist´s! und sonst nichts." Und dieses impliziert natürlich, das Dieses ein reales Dieses ist, eben eines, das Strahlung reflektieren kann. Daraus folgt:
b) Fotografien zeigen immer nur Vergangenes – eben weil sie ein Dieses zeigen, das in der Vergangenheit Strahlung reflektiert hat.
All Images © Mick Morley