Schwerpunkt: Kunst

Also auf der einen Seite haben wir das Leben, die Realität, die Welt des Nützlichen, Notwendigen und Praktischen. Dazu gehört die Wirtschaft - das Ernste. Auf der anderen Seite steht die Kunst, das Schöne, Wahre und Gute präsentiert.

Hier die harte Arbeit. Dort der Spaß. Hier die Vernunft. Dort das Kreative.

Das Theater wird vom Film gekapert. Die Musiktheater von der Schallplatte. Die Malerei von der Fotografie. Die neuen Medien unterscheiden sich sehr von ihren Vorgängern: Sie sind nicht für die Eliten gemacht, sondern für die breite Masse. 

Einen wichtigen Punkt hat das Werk Adornos [...] Es ist die Kritik an der Harmoniesucht der Massenkunst. Die ist nicht die Überraschung, Widerspruch und Unterscheidbarkeit angelegt – immer lockt das Happy End, der erwartbare Ausgang. Damit hat die Kunst "aufgehört zu streiten", klagt Adorno.

Das Dilemma der Unterhaltungskunst:
Sie ist auf Reproduzierbarkeit, Ähnlichkeit, Verwechslung und Berechenbarkeit ausgerichtet, so "seicht" und damit ohne Überraschung, dass sie nicht mehr innovativ ist.


Das Original:
Dieser Begriff steht im Mittelpunkt des 1935 erschienen Aufsatzes "Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit" des Philosophen Walter Benjamin. Durch die technische Kopie, sagt Benjamin, verliert die Kunst an Sinn. Nur das Original hat seine Geschichte und repräsentiert immer auch die Ideen ihres Schöpfers und der Menschen, die dieses Original nutzen. Das ist die "Aura" des Kunstwerks, das macht es einzigartig. Das industrielle Produkt hingegen ist seelenlos.


Brand Eins 12/09
Text Copyright: Wolf Lotter

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