Erfolg

Zum ersten den ökonimischen Erfolg, der auf einem quantitativen Wertbegriff basiert und somit als Zahlengröße darstellbar ist. Ökonomischer Erfolg kann sich aus cleverem Selbstmarketing, ehrlicher Arbeit oder aber aus reinem Zufall ergeben. Zu dieser Erfolgsart führt die Edelprostitution ebenso wie das utilitaristisch-wissens-ökonimisch orientierte akademische Tun.

Ganz anders sieht es mit dem ästhetischen Erfolg aus. Dieser steht zwar in Zusammenhang mit im weitere Sinne "nutzlosen" kreativen Tätigkeiten, die die Umwelt erfreuen, ergreifen, erheben, inspirieren - Kochen, Musizieren, Schreiben oder Tanzen. Ein Computerspiele-Entwickler oder Instagram-Poster kann nicht nur ökonomisch, sondern auch ästhetisch erfolgreich sein. In Zeiten des "Polyethismus der Schönheit" (Umberto Eco) hängt ästhetischer Erfolg vielfach allein von der Einschätzung des Rezipienten ab, wobei jegliches subjektive Geschmacksurteil, das auf Allgemeingültigkeit pocht, auf das verweist, was Kant "Gemeinsinn" nannte: eine gefühlte "idealische Norm" (Kant) aks imaginierte kollektive Übereinstimmung in der Beurteilung des Schönen. 

Die dritte Erfolgsart ist der ethische Erfolg, der für das objektive Gut steht. Ihn erreicht man durch ein unparteiliches Tun, das dem normativen Charakter dieses guten folgt und nicht bloß einem subjektiven oder intersubjektiven Wollen. Ethischer Erfolg zeigt sich in Handlungen, die objektiv wertvoll sind, weil sie der Menschheit zugute kommen, z.B.: in ökologischer, medizinischer oder wissenschaftlicher Hinsicht.

Textauszug "Hohe Luft", S. 27, Ausgabe 5/2015
Text Copyright: Tobias Hürter, Rebekka Rinhard, Thomas Vasek

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